2013-04-28 Festgottesdienst Konfirmation
Predigt zum Thema "Der Ball muss in den Korb" und Psalm 55 / Pfarrer Friedhelm Bühner
Gruppenbild der Konfirmanden ...
Ansprache (Basketballkorb steht, B-Ball liegt bereit)
Liebe Gemeinde,
in diesem Jahr hatten wir eine sportliche
Konfirmandengruppe.
Und deshalb suche ich jetzt zwei Freiwillige unter ihnen,
die bereit sind zu einem kleinen Match hier in der Kirche ...
(zwei Freiwillige Konfis kommen nach vorne ...)
Aber nicht nur die Jugendlichen haben etwas auf dem Kasten.
Ich bin ganz sicher, dass auch deren Väter oder Mütter noch
mithalten können.
(Väter / Mütter kommen nach vorne ...)
(2 Konfis // 2 Elternteile separat gruppiert ...)
Diese stolzen Väter (Mütter) fordern heute ihren Nachwuchs heraus.
Hier stehen sie - zusammen viele Jahre Sporterfahrung
und einige Zentner Kampfkraft.
Auf der anderen Seite die junge Generation.
Jeder hat zwei Würfe, der Ball muss in den Korb,
nur eine Mannschaft kann der Sieger sein!
Wer wird gewinnen? ( - )
Jung oder Alt, Eltern oder Jugendliche? ( - )
Das Spiel beginnt!
(Spiel beginnt: 2 x Konfis / 2 x Eltern ...)
Ich bin ja froh, dass die Kerzen am Altar noch flackern und dass auch
der Bandmitglieder heil davon gekommen ist.
Bitte einen Beifall für unsere Sportler! ( - )
(Besucher klatschen Beifall!?...)
Zwei Beobachtungen aus diesem kleinen Wettkampf möchte ich
als Überschrift für die Predigt nehmen:
1.) Der Ball muss in den Korb - und
2.) Übung macht den Meister.
1.) Der Ball muss in den Korb
Da kann einer dribbeln wie ein Weltmeister,
mit drei Bällen gleichzeitig jonglieren
oder die höchsten Sprünge vollführen ,
das alles zählt nicht,
das alles bringt keine Punkte!
Beim Basketball muss der Ball in den Korb!
Das ist die Regel Nummer Eins, da gibt‘s kein Wenn und Aber.
Und so ist es doch auch in unserem Leben!
Es gibt Dinge, da muss man durch,
genauso wie der Ball durch das Netz.
Für euch Jugendliche ist das die Schule.
Ihr habt manchmal gejammert über Mathe, Physik oder Englisch.
Mit Klassenarbeiten ist es wie beim Basketball:
Es geht auch mal ein Wurf daneben,
nicht immer - gibt‘s die volle Punktzahl!
Doch einige von euch - zielen schon über die Schule hinaus.
Einzelne haben schon ein Berufs-Praktikum gemacht.
Und bald müsst ihr euch entscheiden,
wohin ihr den Ball spielen wollt:
- Mittlere Reife / Hauptschulabschluss oder Fachschule.
- Ausbildung oder Abitur ...
Und manche haben sich vorgenommen,
einen ganz großen Wurf zu wagen,
auf der Erfolgsleiter nach oben zu klettern,
Karriere zu machen - und ganz wichtig:
Die Kasse muss stimmen ...
Ein Konfirmand hat auch schon mal gefragt: "Herr Bühner, was
verdient man eigentlich als Pfarrer?" ( - )
Da habe ich gesagt: "Soviel wie ein Lehrer!" ( - )
Ich glaube, das hat ihn nicht so ganz befriedigt ...
Ja, es gibt sie noch, die erfolgsorientierte Jugend,
junge Leute, die zur Leistung bereit sind,
um sich dann davon etwas leisten zu können!
Aber hinter allem Selbstbewusstsein ist auch Unsicherheit zu
spüren:
Was ist, wenn der Korb zu hoch hängt?
Was ist, wenn mein Lebens(ent)wurf daneben geht?
Schon in der Schule beginnt der Konkurrenzkampf.
Man muss cool sein, muss die richtigen Klamotten tragen ...
Dabei wird oft vergessen, dass diese Statussymbole noch
keine Persönlichkeit ausmachen.
Es ist wie im Sport: Der Charakter eines Athlethen lässt sich nicht
an seinen Goldkettchen
oder der Höhe von Werbeverträgen ablesen.
Ein echter Champion hat mehr zu bieten:
- Kameradschaft und Fairness im Umgang mit dem Gegner.
- Durchhaltevermögen nach Verletzungen und Niederlagen.
- Ehrlichkeit und klare Worte in der Öffentlichkeit.
Das alles kann man für Geld nicht kaufen.
Warum machen dann aber so viele mit beim Spiel der Eitelkeiten?
Was hoffen wir zu gewinnen und was ist schon verloren gegangen?
Der "Ball muss in den Korb!".
Dieser Gottesdienst soll für euch Konfirmandinnen und Konfirmanden
eine Erinnerung sein:
Vor vielen Jahren ist euch ein Ball zugespielt worden.
Kein Basketball, der sich mit Händen greifen lässt
(ihr hättet ihn ja noch nicht greifen können).
Nein, ich meine eure Taufe (viele von euch haben sie hier in dieser
Kirche erlebt).
Die Taufe ist ein Ball, den Gott uns zuspielt.
In der Taufe sagt Gott "Ja" zu uns.
Wir müssen nichts beweisen oder aus uns machen.
Gott nimmt uns an mit unseren Stärken und mit unseren Schwächen,
mit unseren Fehlern und unseren Fähigkeiten.
Gott bringt uns Menschen ins Spiel des Lebens
und jetzt - sind wir gefragt!
Dribbeln wir selbstverliebt vor uns hin?
Halten wir den Ball mit beiden Händen fest: "Hauptsache, alles im Griff!"?
Beim Basketball gilt: Der Ball muss in den Korb!
Und für uns Menschen gilt: Unser Leben gehört Gott.
Darum geht es bei der Konfirmation.
Den Wurf zu Gott wagen.
Die Antwort geben auf das Ja, das Gott zu uns spricht.
Im Glauben annehmen, was Gott uns schenkt.
Dazu kommt das Zweite:
2.) Übung macht den Meister
Unsere Spieler von vorhin haben noch Entwicklungsmöglichkeiten.
Könner fallen eben nicht vom Himmel,
sondern: Übung macht den Meister.
Aber den Satz will ich heute verändern:
Der Meister - hilft - beim Üben.
Deshalb ist Christsein keine Meisterschaft,
da gibt es nur Gewinner!
Und es gilt die Regel: Ich muss den Wurf in Richtung Gott wagen.
In Psalm 55 fordert uns die Bibel auf:
"Wirf dein Anliegen auf den HERRN!"
Gott will sich von uns treffen lassen!
"Wirf dein Anliegen auf den HERRN!"
Mit allem, was anliegt, sollen wir zu Gott kommen.
Mit unseren Sorgen und Problemen,
aber auch mit unserer Freude und unserem Dank.
Bei Gott ist unser Leben in guten Händen.
Bitte nicht falsch verstehen: Es wird uns keine heile Welt
versprochen - mit Friede, Freude, Eierkuchen.
Der Glaube ist auch keine Glücksspirale,
in der es immer lustig und vergnügt nach oben geht.
Da gibt es gute Zeiten, schlechte Zeiten - wie im Fernsehen.
Aber - und das ist das Entscheidende:
Ein Christ ist nie allein gelassen.
Sondern der Meister hilft beim Üben.
Gott will, dass unser Leben gelingt.
Er hat uns die Zehn Gebote gegeben: Damit wir die richtigen
Entscheidungen treffen -, damit seine Liebe, sein guter Plan -
unseren Alltag gestalten kann.
Aber vorhin beim Basketball ging mancher Ball daneben oder
ist vom Korbrand abgesprungen ...
Was ist, wenn unser Leben an Gott vorbei geht?
Was ist mit unseren Fehlwürfen und Luftnummern?
Die Bibel hat dafür ein eigenes Wort: "Sünde".
"Sünde" heißt auf deutsch: Ziel verfehlt.
"Sünde" heißt: An Gott vorbei gelebt.
Dass das nicht passiert, will uns der Meister beim Üben helfen!
Gott will uns Schützenhilfe geben,
uns den Ball immer wieder zuspielen.
Er ist in Jesus Christus Mensch geworden.
Wer ein Leben mit ihm beginnt und dran bleibt
im Glauben und am Leben seiner Gemeinde,
der gewinnt ihn zum Trainingspartner
und erlebt, dass Gott ihn nicht hängen lässt.
Sein Tod am Kreuz ist der tiefste Ausdruck seiner Liebe zu mir
und Dir - und sie kommt zu jedem,
der Jesus in sein Leben einlässt.
Dieser Mensch erfährt: Der Meister hilft beim Üben!
Und: Er wird mein Leben verändern.
Und darum geht es doch bei der Konfirmation:
Dass wir mit diesem Gott rechnen und ich Jesus als "Meister"
meines Lebens annehme.
Dass ich also das Konfirmationsversprechen ganz konkret
mit Leben fülle:
„Ich will mit Jesus Christus, meinem HERRN (und Meister ...), leben,
ich will im Glauben an ihn weiter wachsen (den Samen der
Konfizeit nicht wieder verkümmern lassen ...) und
deshalb in seiner Gemeinde bleiben.
Liebe Konfirmanden,
"Werft eure Anliegen auf den HERRN!"
Der Ball muss in den Korb.
Unser Leben gehört zu Gott.
Wir sollen hören, was ER uns zu sagen hat.
Weil wir Menschen nicht das Maß aller Dinge sind!
Sondern: Was wir sind und haben, verdanken wir einem Größeren ...
Einem, der uns ins Leben gerufen hat und will,
dass unser Leben gelingt.
Dass wir das ewige Ziel erreichen.
Seine ganze Liebe kommt uns in Jesus entgegen.
Und er fragt in Jesus zugleich nach unserer Antwort!
Was werden wir Gott sagen? ( - )
Wie wird die Antwort unseres Lebens aussehen? ( - )
Wir antworten darauf mit dem Lied ...
Lied "Ein Leben gegeben für den Herrn der Welt ..."
Hier geht's zur Konfirmation in Dennach ...
Dieser Artikel wurde von Pfarrer Bühner erstellt.
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